Comics in der "Wochenpost"

Wochenpost Logo Wie auch das Magazin und der Eulenspiegel war die Wochenpost ein Kind der "Zuckerbrotstrategie" nach dem 1953er Aufstand. Ihre erste Ausgabe erschien zu Weihnachten 1953, ab Januar 1954 gab es sie wöchentlich, zunächst mit 24, später mit 48 Seiten. Inhaltlich kann man sie am besten als eine Art wöchentliches Feuilletonblatt (vom Charakter der "Zeit") beschreiben.

Wenngleich auf der politischen Linie der DDR-Staatsführung, geht sie zumindest in den ersten Jahren noch kritisch mit den Mangelerscheinungen des Systems um. Sie bleibt über die Zeit ihres Bestehens ein begehrtes und stets schnell ausverkauftes Blatt, das einige sehr populäre Rubriken (z.B. Rudolf Hirschs Gerichtsberichte auf der letzten Seite; Heinz Knoblochs fantastisches "Mit beiden Augen" usw.) und Feuilletonisten (wie z.B. Fritz-Jochen Kopka, Jutta Voigt) hervorbringt. Zunächst schien es, als würde sie die Wende überstehen, bis sie nach vielen Wirren, Redaktionsumbauten, äußerlichen "Relaunches" und Rettungsversuchen 1997 in der Zeitschrift Die Woche aufging. Anfänglich hatte sie dort als achtseitiges Anhängsel noch den alten Namen auf einem eigenen Druckbogen, schließlich verschwanden auch diese Überreste, wie Anfang 2002 auch Die Woche selbst.

Entgegen den Trends in anderen Zeitschriften druckte die Wochenpost fast ohne Unterbrechung bis weit in die 60er Jahre hinein wöchentlich Comic Strips ab. Diese erschienen einerseits auf der Kinderseite und waren dort meist Bildfolgen mit gereimten Geschichten, andererseits auf den Humorseiten der Erwachsenen als Pantomimestrips oder "echte" längere Comicerzählungen, allen voran die Urversion von Karl Gabels erstem Weltraumabenteuer von Erich Schmitt. Dieser Aufteilung entsprechen auch die beiden Unterseiten, wo es Beispielfolgen oder Komplettserien der einzelnen Strips gibt. Viel Spaß beim Stöbern!