Atze
Jahrgänge | Hefte | technische Daten |
1955 | 1-13 | 8 Seiten, Hochformat, vierfarbig, ohne Jahrgangsangabe |
1956 | 1-18 | ab #13 12 Seiten |
1957 | 1-12 | 12 Seiten, neues Titellayout |
1958 | 1-12 | ab #4 kleineres Hochformat |
1959 | 1-12 | |
1960-1961 | 1-12 | Querformat | 1962-1989 | 1-12 | 16 Seiten, A5, hochformatig, zur Hälfte zweifarbig | 1990 | 1-12 | ab #7 komplett vierfarbig ab #12 24 Seiten und größeres Hochformat |
1991 | 1-3 |
In den ersten Jahren war der Inhalt der Hefte wenig strukturiert, redaktionelle Beiträge und Bildgeschichten aller Art und Länge würfelten bunt durcheinander. 1958 startete mit Jürgen Kiesers Fix und Fax eine der längsten Comicserien der DDR und Zugpferd des Atze in den folgenden Jahrzehnten. Der Zeichner Harry Schlegel landete in den 60er Jahren einige längere Funny-Serien, bevor er ab 1967 mit Pats Reiseabenteuer zum zweiten Dauerbrenner des Heftes wurde.
Ab Ende der 60er Jahre erhielt das Hefte unter Chefredakteur und Autor Wolfgang Altenburger dann die folgende formale Struktur, an der sich über zwei Jahrzehnte lang kaum etwas ändern sollte:
Titelblatt | Coverzeichnung (Pioniermotiv, Fix und Fax, Pat etc.) |
S. 2-7 | politische Titelgeschichte (zweifarbig; 4/5 vierfarbig) |
S. 8/9 | Pats Reiseabenteuer (vierfarbig) |
S. 10/11 | redaktionelle politische Beiträge (bis 1973) Schlussseiten der politischen Titelgeschichte (bis 1982) Fortsetzungscomics (ab 1982; zweifarbig) |
S. 12, 13, 16 | Fix und Fax (vierfarbig) |
S. 14/15 | redaktionelle Beiträge und Comic Strip (zweifarbig) |
Die Titelgeschichte war stets eine sechs- bis achtseitige abgeschlossene Story mit historischem oder politischem Hintergrund, die von Altenburger getextet und meist von Günter Hain gezeichnet wurde. Ab 1982 reduzierte sich ihr Umfang zugunsten einer weiteren Fortsetzungsgeschichte, und die Themen und Zeichner wurden insgesamt etwas abwechslungsreicher.
Ein einschneidende Veränderung gab es 1987. In der Februarausgabe legte Jürgen Kieser, der inzwischen wohlverdientes Ruhestandsalter erreicht hatte, nach 30 Jahren und 350 Fix-und-Fax-Episoden den Zeichenstift nieder. Um das Zugpferd des Atze nicht zu verlieren, textete Altenburger weiter, die Zeichnungen übernahm Eugen Gliege, eine nicht unumstrittene Entscheidung.
Als sich Atze nach dem Fall der Mauer 1990 der Konkurrenz des westdeutschen Comicmarktes ausgesetzt sah, versuchte man, den Charakter des Comicmagazins deutlich in den Vordergrund zu rücken: Neue Zeichner mit neuen Serien (u.a. Andreas Pasda), besseres Papier, größeres Format, mehr Seiten, mehr Farbe und Kieser-Nachdrucke statt Gliege-Mäuse konnten im Gegensatz zum großen Bruder Mosaik das unvermeidliche Ende nicht aufhalten.