Deutscher Karikaturenpreis 2004
In seiner fünften Auflage war es der Geschäftsleitung, die den Preis ausschreibt und die Verleihung mitsamt Ausstellung ausrichtet, endlich gelungen, die Veranstaltung rundum zu optimieren. Nachdem im Vorjahr die mindere Qualität des Kanzler-Imitators Elmar Brandt gegenüber dem erstmalig als Laudator in seine populärsten Rollen schlüpfenden Tom Pauls (Ostalgie, Zwinger-Trio, nun leider auch Hausmeister bei In aller Freundschaft) nur zu deutlich wurde, verzichtet man diesmal auf ein westdeutsches Bühnen-Zugpferd und ließ stattdessen den belgischen Körperakrobaten Elliot für Slapstick sorgen. Geschäftsführer Dr. Frank wirkte bei seinen einleitenden Worten, mit denen er alljährlich eine subjektive Auswahl von Arbeiten kommentiert, diesmal etwas zerfahren. Der Höhepunkt der Verleihung waren aber ohne Zweifel die Laudatien auf die drei Preisträger, die vom genialen Tom Pauls zum Anlass für von Wortwitz und Einfallsreichtum sprühende Kabaretteinlagen genutzt wurden.
Für die Künstler selbst hat die Veranstaltung neben der Aussicht auf einen Happen der dotierten 10.000 Euro bzw. den Pokal des Geflügelten Bleistifts besonders den Vorteil, vom Veranstalter am Vorabend zum Dinner unter Kollegen geladen zu werden, und da das Los des Karikaturisten meist darin besteht, im stillen Kämmerlein vor sich hin zu werkeln und per Fax mit seinen Abnehmern zu kommunizieren, wird diese Gelegenheit gern genutzt.
Nach der sonntäglichen Preisverleihung, die üblicherweise im Dresdner Schauspielhaus stattfindet, wird mit einem Mittagsbuffet die Ausstellung eröffnet, die ab der darauffolgenden Woche der Dresdner Bevölkerung zugänglich ist. Zur Ausstellung gibt es jedes Jahr einen üppigen Katalog, der für 15 Euro bei der SZ zu haben ist.
Hier natürlich noch der Siegercartoon 2004 von Greser & Lenz: