Interview mit Andreas J. Mueller

Basil

Tintenfass Woher stammen Idee oder Anstoß Basil und andere teilweise sehr skurrilen Figuren?

Mueller: Ich habe mir die Geschichten einfach ausgedacht.

Gab es Anstöße für die Ideen aus Dingen, die Sie besonders interessierten, z.B. utopische Romane, Filme oder so?

Mueller: Schon möglich, ich habe mich stets für Kunst und für Geschichte interessiert und lese viel. Da bleibt sicher manchmal etwas hängen.

Waren sie vorher komplett überlegt und strukturiert, das heißt, wussten Sie bei der ersten Folge schon, wie die letzte aussehen würde, oder haben Sie die Geschichten während der Arbeit daran entwickelt?

Mueller: Alles wurde vorher überlegt und strukturiert - zum Teil existieren noch die Manuskriptblätter. Sollte Sie so etwas interessieren, kann ich Ihnen Kopien schicken. Manchmal ist mir beim Zeichnen noch etwas eingefallen, das habe ich dann natürlich eingebaut.

Haben Sie bewusst formale Techniken des Comic verwendet, und wenn ja, woher kannten Sie diese?

Mueller: Ende der 70er Jahre kannte ich alles natürlich aus westlichen Quellen, in der DDR sah man ja nicht viel. Allerdings bin ich der Ansicht, dass Hannes Hegen auch international unübertroffen ist.

Tintenfass In Ihren Comics findet man ja eine Reihe stilistischer Mittel, die typisch für den Comic sind. Woher stammen solche handwerklichen Techniken?

Mueller: Bei der Inszenierung der Comics habe ich mir immer vorgestellt, ich würde einen Film drehen. Insofern sind meine Comics "gefrorenes Kino".

Stammen Text, Zeichnung, Farbe und Lettering komplett von Ihnen allein, eine Reihe anderer Serien hatten damals ungenannte Autoren?

Mueller: Es stammt alles 100 Prozent von mir.

Gibt es vielleicht ein paar Anekdoten/bemerkenswerte Begebenheiten, die sich um die Basil-Comics ranken?

Mueller: Eines Tages in den 70er Jahren trat ein Engel aus einem Regenbogen heraus und sprach: "Fürchte dich nicht! Du kannst lange ausschlafen, einen Wein trinken und es dir gut gehen lassen! Aber du sollst Comics zeichnen! Und wenn Du Komik mit K schreibst, geben auch die Genossen ihren Segen!"

Inwiefern haben Sie sich in ihrem erzählerischen oder zeichnerischen Stil über die Serien hinweg entwickelt oder verändert?

Mueller: Der Anfang ist immer etwas hölzern. Ich hoffe, ich bin dann allmählich etwas besser geworden.

Wird Basils Name eigentlich "deutsch" ausgesprochen oder liegt tatsächlich die englische Version zugrunde?

Mueller: Basil sollte deutsch ausgesprochen werden, denn es handelt sich um den Namen meines Sohnes. Er war vier Jahre alt, als ich mit der Serie begann.

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