Interview mit Andreas J. Mueller
In der FÜR DICH
Mueller: Meine Freundin Cleo-Petra Kurze hat den Kontakt zwischen der Redaktion und mir gestiftet. Sie hat in der Redaktion erzählt, ich könnte so etwas.
Wie sah die vertragliche Gestaltung aus?
Mueller: Der Verlag hatte die Rechte zum einmaligen Abdruck.
Waren die Serien vor Beginn des Abdrucks fertig, oder haben Sie während der Erscheinens daran gearbeitet?
Mueller: Die Konzeption war von Beginn des Abdrucks fix und fertig. Gezeichnet habe ich alles während des Erscheinens. Manchmal wurde es so knapp, dass ich neue Folgen selbst nach Berlin brachte, weil die Post in der DDR so unzuverlässig war.
Waren von vornherein mehrere Serien geplant?
Mueller: Ja!
Wurde redaktionell auf Ihre Arbeit Einfluss genommen?
Mueller: Erstaunlicherweise: Nein! Die einzige Ausnahme war Comic mit K.
Gab es eine Entgeltregelung pro Folge oder für die ganze Serie, und wie war die gestaltet?
Mueller: Ich hatte pro Folge 500 Ostmark ausgehandelt. Von 2000 Mark im Monat konnte man in der DDR hervorragend leben.
Hing davon die Serienlänge ab?
Mueller: Nein, da weitere Serien geplant waren.
Gibt es politische oder moralische Botschaften, die Sie über die Basilcomics transportieren wollten?
Mueller: Dass es eine Welt der Fantasie ohne rote Fahnen und Blauhemden gibt.
Waren Sie zufrieden mit dem Verlauf und dem Aussehen der Veröffentlichung?
Mueller: Ich fand, dass die Serie wie ein bunter Westimport in der grauen Zeitschriftenlandschaft der DDR wirkte. Mehr konnte ich nicht verlangen.
Haben Sie "echte" Originale angefertigt, die komplett mit Schrift und Farbe waren, oder mussten sie wie viele Kollegen Blaudrucke kolorieren?
Mueller: Es gibt nur "echte" Originale, komplett mit Schrift und Farbe. Blaudrucke habe ich kategorisch abgelehnt.
Was hielten Sie von der Qualität des Abdrucks in der Für Dich (Farbverschiebungen etc.)?
Mueller: Wenn es besonders schlimm war, hab´ ich halt die Augen verdreht.
Gab es Rückmeldungen von Lesern, Kritikern oder Kollegen? Wenn ja, welche?
Mueller: Ich bekam körbeweise Leserbriefe von Kindern, alle positiv und mit vielen schönen Kinderzeichnungen, und einen Packen negativer Briefe von Erwachsenen, hauptsächlich Lehrern, die die sozialistische Welt nicht mehr verstanden. Betreffs Kritik kenne ich lediglich einen Beitrag von Michael Knuth in "Bildende Kunst" 10/1980.
Warum beendeten Sie nach dem Weltraumabenteuer die Serie?
Mueller: In der Redaktion waren Originale verloren gegangen, dadurch kam es zu Streitigkeiten, die dann bis vor Gericht führten.