Recycling im DDR-Comic
Einheimische Produkte
Der nächste Fall betrifft wiederum die Frösi, wo mehrere frühe (und vermutlich sehr beliebte) Bildgeschichten im Abstand von fast einem Jahrzehnt in anders montierten Versionen wiederholt wurden, und später noch einmal im nach einer von ihnen benannten Sammelband Die Frösi-Schatzinsel erschienen.
- Die Schatzinsel (Walter Krumbach & Lothar Paul; 1955/56 und 1965)
- Das überhebliche Häslein (Walter Krumbach & Lothar Paul; 1956 und 1966)
Dreimaliges Recycling gelang einem Künstler, dem man wahrlich nicht den Vorwurf mangelnder Kreativität machen kann: Richard Hambachs Bienchen Kati erschien zunächst 1954 im Jungen Pionier, dann 1959 und noch einmal 1978 in der Frösi. Sämtliche Versionen weichen allerdings deutlich voneinander ab, vermutlich fand Hambach genug Freude an der Figur, um sich ihr immer wieder zu widmen.
Schließlich gibt es noch ein Beispiel mit aktuellem Bezug: Der Zeichner Eugen Gliege, leicht identifizierbar anhand seiner klaren Linie, brachte und bringt seine Produkte häufig mehrfach in verschiedenen Veröffentlichungen unter. Zu DDR-Zeiten fand man seine Tierfabeln, Märchen und Kinderlieder hauptsächlich in der NBI. Parallel veröffentlichte er eine Auswahl in der Fachzeitschrift Unsere Jagd. Gegenwärtig recycelt er viele seiner damaligen Beiträge einmal monatlich auf der Kinderseite der Sächsischen Zeitung sowie ebenso regelmäßig in der Märkischen Allgemeinen und im Nordkurier.