Dia-Rollfilme

Pouva Magica (c) Matthias Meyer Dia-Rollfilme waren in der DDR bereits seit den 50er Jahren ein offenbar beliebtes und verbreitetes Unterhaltungsmedium. Die Filme bestanden aus 25-30 Positivaufnahmen, die mittels eines simplen Projektors an die Wand geworfen werden konnten. Der gebräuchlichste Bildwerfer war die Pouva Magica (siehe Abbildung). Die Filmrolle wurde auf der einen Seite eingelegt und Bild für Bild auf die gegenüberliegende Rolle gekurbelt, während die Zuschauer auf einer (Lein-)Wand das Geschehen hautnah verfolgen konnten. Der zugehörige Text stand entweder unter den Bildern auf der Leinwand oder wurde von einem beiliegenden Zettel abgelesen. Was die Lagerung und den Platzverbrauch anging, waren die Rollfilme modernen Dias deutlich überlegen.

Inhaltlich präsentierten die Filme sowohl Fotostrecken einheimischer und ausländischer Sehenswürdigkeiten als auch Erzählungen in Bildgeschichtenform, wie Märchen, Film- oder Literaturadaptionen oder Umsetzungen von Zeichen- und Puppentrickfilmen. Daneben gab es Herausgeber, die sie zu Werbe- oder Propagandazwecken einsetzten.

Der "Marktführer" war in der DDR die staatliche DEFA, deren umfangreicher Produktion eine Unterseite mit Index gewidmet ist. Unter Comic-Gesichtspunkt ist sie deshalb interessant, weil DDR-Comicmacher Filme gestalteten und erfolgreiche DDR-Comics im Rollfilm umgesetzt wurden. Über diese Comics gibt es eine eigene Unterseite mit Online-Fassungen.

Vor allem in den ersten Jahrzehnten gab es diverse kleinere Firmen mit Rollfilm-Produktion, wie ASCOP, Microlux oder ELGO-Film, um deren Aufarbeitung sich Matthias Meyer auf seiner hervorragenden Seite über Diafilme (und viele weitere Filmarten) verdient macht; von ihm stammt auch das nebenstehende Foto der Pouva Magica.

Eine weitere Unterseite bietet einen Überblick über Original- und Sekundärliteratur zum Thema. Aktualisierungen und Diskussionen zu den Rollfilmen gibt es im entsprechenden Thema im Comicforum sowie im Dia-Rollfilm-Forum.